Sonntag, 23. September 2012

On The Wayve - 111km Run

Der Mensch braucht immer wieder neue Herausforderungen, so bin ich irgendwann anfangs Jahr auf "The Wayve" gestossen. Über 111km sollte es gehen gespickt mit 1800hm. Gleich fühlte ich mich von diesem Rennen praktisch vor meiner Haustüre angesprochen und habe mich kurzerhand dafür angemeldet, ohne genau zu wissen, auf was ich mich da eingelassen hatte. Immerhin konnte ich bezüglich Ultraläufen schon Erfahrungen sammeln, einerseits am K78 in Davos und andererseit am Bieler-100km-Lauf. Und die paar Langdistanz-Triathlons, welche ich schon gefinisht hatte, gaben mir die Gewissheit, dass ich in der Lage bin 12-13h am Stück Sport zu treiben.
Da lange Trainingsläufe nicht so mein Ding sind, habe ich davon auch nicht viele gemacht. Viel lieber sitze ich auf 3-6h auf dem Rennrad oder auf dem Bike und hole mir so die Ausdauer.
Der 22. September kam immer näher und ich blieb erstaunlich gelassen. Ich sagte mir, wenn es nicht ginge, würde ich ja jederzeit abbrechen und mit meinem General-Abonnement nach Hause fahren können. Ein bisschen Hektik kam dann am Freitag doch noch auf, da ich den ganzen Tag noch arbeitete, dann die Startunterlagen abholen musste und anschliessend noch mit Philippe zum Einkaufen abgemacht hatte. Das angesagte regnerische Wetter liess mich meine Kleiderpläne auch nochmals überdenken, Philippe gab ich trockene Ersatzkleider- und -schuhe mit. Er würde ab und zu an der Strecke stehen und falls ich sie brauchen würde, könnte ich wechseln. Am Samstagmorgen um 5:30h war es erstaunlich warm und nieselte nur leicht. Also entschied ich mich in kurzen Hosen zu laufen mit kurzärmligem Unterhemd und dem offizeillen Wayve-Laufshirt darüber. Ebenfalls nahm ich die vom Veranstalter abgegebenen Armlinge mit und eine Skinfit-Vento-Jacke.
Noch halb im Dunkeln wurde das Rennen um 7:00h mit 118 Single-Männern und 17 Single-Frauen gestartet. Die ersten 500m waren neutralisiert, weil wir Strassen überqueren mussten und so joggte noch niemand. Dann ging es los. Ich hatte das Gefühl, dass mindestens die Hälfte der Teilnehmer es schon sehr eilig hatte. Ich musste mich eher etwas bremsen. Kurz vor der ersten Verpflegungsstelle machte ich mit ein paar anderen Teilnehmern einen freiwilligen Abstecher auf den Hochwachtturm. Alle die den Turm bestiegen, hatten die Chance ein von 10 Paar ON-Laufschuhen zu gewinnen. Nach 16km war die erste Etappe auf den Pfannenstiel geschafft, die Etappe war somit 3km kürzer als angegeben und alle Teilnehmer war früher als erwartet da. Weiter ging es im Nebel wieder vom Pfannenstiel herunter. Da die Wayvers bereits nicht mehr alle so nahe zusammen liefen, war das Orientieren schon schwieriger geworden. Die Strecke war mit kleinen orangen Pfeilen markiert. Soweit ging alles gut und ich erreichte die zweite von fünf Verpflegungsstellen in Rapperswil-Jona. Von hier ging es weiter dem Obersee entlang über den Buchberg nach Lachen. Kurz vor dem Anstieg begann es zu schütten wie aus Kübeln. Ich lief hinter Erich, einem Laufkollegen vom TV Unterstrass und er lief einem anderen Läufer nach. Plötzlich sahen wir einen dieser kleinen orangen Pfeile nicht, weil er etwas versteckt war und wir waren falsch abgebogen. Als wir nach etwa einem halben Kilometer keine weitere Markierung sahen, kehrten wir um und entdeckten dann den kleinen orangen Pfeil, der von dieser Richtung viel besser sichtbar war. Dann ging es weiter mit Pfeile Suchen. Irgendwann bevor wir oben waren, kamen die Läufer plötzlich aus zwei Richtungen. Wahrscheinlich hatten wir wieder eine Markierung verpasst oder dann die anderen. Der Abstieg war auf ein paar Hundert Meter ein vom Regen total rutschig gewordener Trail. Mit Glück landete ich nicht auf dem Hosenboden sondern bekam nur schmutzige Hände vom mich auf dem Boden Abstützen, doch ich musste da ziemlich langsam durch und verlor den Anschluss auf die vor mir gehenden Läufer. Also lief ich wieder alleine und musste schauen, dass ich keine Abzweigung verpasste. Nach 60km erreichte ich pflotschnass und mit komplett verdreckten Schuhen in Lachen den dritten Etappenort. Es regnete immer noch im Aufstieg zum Etzel. Auf den Wiesenwegen schwamm ich in meinen Turnschuhen und einen kurzen Anstieg kam ich nur mit Mühe und Not hoch, in dem ich mich an den Ästen festhielt, der Untergrund war einmal mehr komplett rutschig. Der weitere Anstieg meisterte ich gut, obwohl wir bei St. Meinrad die steile Rampe mit Stufen hochgeschickt wurden statt auf dem einfacheren Wanderweg. Der Abstieg ging nicht lange auf einem schönem Weg, schon bald waren wir wieder auf einem Wurzelpfad. Als dieser endlich vorbei war, sah ich Yonca, eine Laufkollegin vom ASVZ. Sie bog links ab, ich tat es ihr gleich. Das war für mich logisch, da es rechts eine Absperrung hatte. Nachdem ich länger keine weitere Markierung sah, irritierte mich das und ich kehrte um. Auf der Absperrung, die scheinbar für das Iron Bike vom Sonntag war, war ein kleiner oranger Pfeil angebracht. Also doch, über die Absperrbänder steigen und da weiter. Später hörte ich, dass Wayve-Läufer in Einsiedeln gesichtet worden seien, obwohl die Strecke da gar nicht durch ging. Mental wurde es anstrengend im Regen, mit der zunehmenden Ermüdung in den Beinmuskeln und dann auch noch mit dem Suchen von den kleinen orangen Pfeilen. Wenn man dann noch falsch läuft, ist es einfach ärgerlich. Kurze Zeit später ging es über eine Weide und das auf einem komplett rutschigen Weg. Blöd war, dass dieser nur etwa 80cm breit war und links und rechts von einem geladenen Weidenzaun umgeben war. Der Teilnehmer vor mir war nur am Rumrutschen und kam nicht gescheit vorwärts. Meine Lösung war unter dem Zaun durch und in der noch frischen Wiese das Bord runter. Es ging nicht lange und andere taten es mir gleich. Kurz vor 16:00h erreichte ich dann die vierte Verpflegungsstelle in Schindellegi. Im Dorf traf ich auch wieder Philippe. Er erzählte mir von vielen herumirrenden Läufer und dass alle aus verschiedenen Richtugen kamen. Nun waren es noch zwei Etappen oder noch 35km bis nach Zürich. Die Beine schmerzten und es regnete immer noch. Doch wenn ich so weit gekommen war, dann wollte ich auch ins Ziel. Auf einen Kleider- und Schuhwechsel verzichtete ich, wäre doch alles gleich wieder nass und schmutzig geworden. Die fünte Etappe zog sich in die Länge, doch ich war mit Ausnahme der steileren Anstiege immer noch am Joggen, wenn auch nicht mehr ganz so schnell wie am Anfang. Kurz nach 18:30h erreichte ich dann die fünfte und letzte Verpflegungsstelle in Gattikon. Angeblich sollten es von hier noch 12km bis ins Ziel sein, denn es stand angeschrieben, dass hier 99km geschafft wären. Die Kilometer, welche uns am Anfang gefehlt hatten, waren hier zuviel, es wurden nochmals 16km. Und ich merkte das auch, da ich die Strecke von Adliswil der Sihl entlang bis nach Zürich bestens kenne. Kurz vor Zürich wurde es langsam dunkel. Ich erwischte zum Glück den richtigen Abgang von der Sihl ins Enge-Quartier, doch da liefen die Teilnehmer mindesten auf fünf verschiedenen Varianten zum See. Ich schloss mich der Variante einer Six-Pack-Läuferin an und erreichte schliesslich den See, von wo es nochmals etwa 2-3km waren bis zum Ziel in der Badi Tiefenbrunnen. Nach 13h27m25s traf ich da schliesslich als fünfte Single Frau ein. Kaum im Ziel wurde man zuerst interviewt. Danach wurde ich freudig empfangen von Gi, Barbara, Silvia, Jörg, Annabelle, Eric und Pierre. Wau, was für ein Empfangskomitee! Auf der Strecke waren wegen dem schlechten Wetter nicht viele Zuschauer. Silvia und Jörg machten Philippe und mir das Angebot uns nach Hause zu fahren, einen Service, den ich sehr zu schätzen wusste. Auch half sie mir noch beim Umziehen. Hosen, Socken und Schuhe mit den steifen Beinen zu wechseln ist gar nicht so einfach.
Es war ein schönes aber körperlich und mental anstrengendes Erlebnis. Dies zeigte sich auch bei der Ausstiegsquote, haben doch 25% der Single-Teilnehmer das Rennen nicht beendet. Die Strecke war attraktiv, aber das schlechte Wetter erschwerte das Ganze zusätzlich. Die Idee mit dem Tracker, wo man die Teilnehmer den ganzen Tag verfolgen konnte fand ich cool, hingegen hätte ich mir eine bessere Streckenmarkierung mit grösseren Pfeilen oder evt. sogar Streckenposten bei kritischen Stellen gewünscht.
Track: http://connect.garmin.com/activity/226111062

Samstag, 15. September 2012

Jogg and Brunch in Zürich

Am letzten Samstag fand eine weitere Ausgabe unserer Jogg & Brunch Serie statt. Dieses Mal organisiert von Peter. Einmal mehr war uns das Wetterglück hold. Auch wenn am Morgen noch einige Wolken am Himmel waren und sich die Sonne noch nicht durchsetzen konnte, wurde das Wetter zunehmend schöner.
Um 9:00h besammelten sich Peter, Rudi, Silvia, Kristina, Roberto, Roger, Philippe und ich bei der Waidburg-Garderobe oberhalb vom Bucheggplatz. Wir deponierten unsere Sachen in den Garderobenschränken und schon waren wir startklar. Peter hatte eine knapp 20km-Strecke rekognosziert. Wir liefen über Höngg nach Regensdorf und von da weiter zum schönen Katzensee. Auf dem Rückweg ging es über Affoltern und Oerlikon zurück zum Ausgangspunkt. Gegen Schluss hatten wir alle ziemlich Hunger bekommen. So ging es ab unter die Dusche und anschliessend zum Schrebergarten von Ruth und Peter, welcher sich oberhalb von Restaurant Waid befindet. Hier stiessen noch Simone und Urs dazu, welche nicht mitgejoggt waren, so war die Runde mit Ausnahme von Monika, die arbeiten musste, fast komplett.
Ruth und Peter hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, uns wurde ein grosszügiger Brunch mit Brot, Zopf, Gipfeli, Butter, selbergemachter Confitüre, Käse, Fleisch, Tomaten, Eier und Birchermüesli serviert. Bei gemütlicher Stimmung mit interessanten Gesprächen verging die Zeit sehr schnell. Peter und Ruth servierten uns zum Dessert noch drei selbergemachte Wähen. Jeder bekam je ein Stück Aprikosen-, Zwetschgen- und Apfelwähe. Und zur Krönung gab es am Schluss für alle noch ein Stück und Peter's Lieblings-Rüebli-Torte.
Es war bereits späterer Nachmittag als wir uns ziemlich voll gefuttert verabschiedeten. Vielen Dank an Ruth und Peter für das Organisieren des Events. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Anlass. Kristina hat sich angeboten, diesen zu organiseren.

Dienstag, 11. September 2012

Jura Bike Route 3 von Basel nach Nyon

Traditionsgemäss organisieren Philippe's Geschäftskollegen im Herbst jeweils eine mehrtägige Biketour. Dieses Mal hatte Benoit die Jura Bike Route 3 vom Moutainbikeland Schweiz ausgewählt. Sie führt offiziell in 9 Etappen von Basel nach Nyon. Die dazu eingeplante Zeit waren 6 Tage, so dass an gewissen Tagen 1 1/2 oder 2 Etappen geradelt werden mussten. In diesem Jahr wurde auch ein kostenpflichtiger Gepäcktransport in Anspruch genommen, damit das Biken ohne viel Gepäck genossen werden konnte.
Wie auch letztes Jahr waren die Wetterprognosen vom 6.-11. September gut gemeldet, dies liess auf sechs schöne Tage hoffen. Philippe machte sich am Donnerstagmorgen mit seinen Geschäftskollegen Benoit, Thomas und Stefano auf den Weg nach Basel, wo die Tour startete. Am dritten Tag stiess dann noch Herbert dazu. Die erste Etappe führte nach Delémont, die zweite Etappe weiter nach Saignelégier und die dritte Etappe schliesslich nach La Chaux-de-Fonds. Während ich am Donnerstag und am Freitag noch arbeitete, bezwang ich anlässlich des Jungfrau Marathons am Samstag die Kleine Scheidegg zu Fuss, bis ich schliesslich mit dem Bike am Samstagabend Philippe nachreiste. Bevor wir schlafen gingen, gönnten wir uns noch eine feine Crêpe in der nahe vom Hotel gelegenen Crêperie. Danach fiel ich schon bald in einen Tiefschlaf. Die Route vom Sonntag von La Chaux-de-Fonds nach Couvet war zum Glück nur rund 50km lang und hatte 1300hm. Sie war trotz der Anstrengung vom Vortag gut zu bewältigen, auch wenn es nach dem Frühstück gleich in einen heftigen Anstieg rein ging. In Couvet waren wir im Hotel de l'Aigle, welches eine feine Küche gehabt hätte, jedoch war diese ausgerechnet am Sonntagabend geschlossen. So mussten wir uns mit einer etwas einfacheren Pizzeria begnügen. In der Nähe hätte es auch noch ein Bad mit Schwimmbecken und Wellnessbereich gegeben, leider hatte ich das zu spät realisiert. Am anderen morgen gab es im Hotel ein sehr feines Frühstück unter anderem mit selbergemachtem Joghurt und frischem Fruchtsalat. Die Etappe vom Montag war dann mit 75km und 1700hm etwas nahrhafter und führte uns mit einem Abstecher zum imposanten Creux du Van über St. Croix nach Vallorbe. Leider hatten am Montag die meisten Restaurants an der Strecke geschlossen, so dass wir bis fast nach St. Croix radeln mussten, bis wir schliesslich kurz vor 13:30 h ein Sandwich in einem Restaurant bekamen, welches seine Tore auch schon um 14:00h schloss. Die Streckenführung schien hier geändert zu haben, wir konnten, nicht wie im Tourenbeschrieb, direkt nach St. Croix runter, sondern wurden über einen Hügel mit zusätzlichen 200hm geführt, wo ich teilweise das Rad hochschieben musste. Ab St. Croix bekam Philippe Magenprobleme und Durchfall und musste sich dann bis zum Etappenziel in Vallorbe ziemlich quälen. Die Unterkunft Auberge pour Tous war leider kein Renner - mit WC und Dusche auf dem Gang, kleinen dunklen Zimmern, getrennten Betten und Schlupfleintüchern. Zum Nachtessen fanden wir ein chinesisches Restaurant im Dorfzentrum. Leider bekam Philippe in der Nacht auf Dienstag auch noch Fieber, so dass er entschied, die letzte Etappe nach Nyon nicht mit dem Bike sondern mit dem Zug zurückzulegen. So zog ich alleine mit Philippe's Geschäftskollegen los. Das Fahren mit ihnen war übrigens immer sehr angenehm, ganz ohne Stress und Hektik. Für den späteren Nachmittag waren Gewitter und Niederschläge angesagt. Leider erreichten diese uns bereits auf dem Col du Marchairuz, als wir nach dem Mittagessen wieder losfahren wollten. Wir entschieden uns den ersten Teil auf der Veloroute 7 auf einer schmalen Asphaltstrasse zu absolvieren, da bei Nässe niemand mehr wirklich Lust auf Waldtrails mit Wurzeln hatte. Nach rund 65km und 1000hm war auch die letzte Etappe geschafft. Nach einem Zvieri in einer Konditorei in Nyon bestiegen wir den nächsten Zug zurück nach Zürich. Die Jura Bike Route hat mir sehr gut gefallen. Eine wunderschöne Gegend mit abwechslungsreichen Bike-Strecken auf Feldwegen, Wiesen sowie einigen Trails mit nur wenigen Schiebepassagen, was mir als technisch nicht so versierte Bikerin sehr entgegen kam. So macht es Spass!

Samstag, 8. September 2012

Jungfrau Marathon

Dass ich an der diesjährigen Jubiläums-Ausgabe des Jungfrau Marathons mit gleichzeitiger Berglauf-Weltmeisterschaft am Start stand, hatte ich einmal mehr Monika zu verdanken. Sie überzeugte mich bereits früh im Jahr, bei der 20. Jubiläums-Ausgabe doch wieder einmal dabei zu sein. Da Philippe just an diesem Weekend mit seinen Geschäftskollegen ein verlängertes Bike-Weekend im Jura geplant hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich für diese Veranstaltung anzumelden, sonst wäre es mir ja langweilig geworden...
Da ich mich bis anfangs Juli auf die Triathlon Challenge in Roth konzentriert hatte, beschäftigte ich mich lange nicht besonders mit Berglauftraining. Nachdem ich mich Ende Juli vom Langdistanz-Triathlon genügend erholt hatte, merkte ich, dass ich nun wohl langsam das Berglauftraining aufnehmen und mich auch wieder ab und zu für einen längeren Lauf motivieren sollte. Mit dem Rigi-Berglauf und dem Berglauf-Cup im Züri Oberland setzte ich ein paar Berglaufschwerpunkte. Einmal ging es noch auf den Uetliberg und einmal auf den Pfannenstiel. Des weiteren joggte ich zweimal frühmorgens um 05:30h von Wetzikon nach Zürich ins Geschäft. Ein paar Schwerpunkte waren somit gesetzt.
Am letzten Freitagabend war es dann soweit und ich reiste mit Annabelle nach Interlaken zum Abenteuer Jungfrau Marathon. Wir holten unsere Startunterlagen ab und genossen anschliessend im Garten eines Restaurants eine Portion Spaghetti. Zurück in unserem Bed and Breakfast gingen wir schon bald schlafen.
Am Samstag standen wir kurz nach 06:00h auf und frühstückten. Es blieb uns noch genügend Zeit für die Startvorbereitungen, war unsere Unterkunft doch nur etwa 500m vom Startplatz entfernt. Kurz vor 08:30h waren wir schliesslich in der Läufermenge verschwunden und gaben unser Gepäck ab. Wir begegneten natürlich auch noch einigen bekannten Gesichtern. Auch Monika sahen wir noch kurz vor dem Start. Wir waren alle drei ziemlich entspannt und hatten uns als Ziel eine Zeit von unter 5h vorgenommen, entsprechend hatten wir uns auch alle im gleichen Startblock eingereiht. Um 9:00h ging der Startschuss und die Läufer begaben sich zuerst auf eine Runde durch Interlaken, bevor das Feld Richtigung Bönigen weiterzog. Leider hatten sich etliche Läufer falsch eingereiht, so dass ich auf den ersten 3km oft im zick-zack einzelne Läufer oder Läufergruppen überholen musste. Die kleine und zierliche Monika schien das besser zu können, schon bald war sie aus meinem Blickfeld verschwunden und auch Annabelle sah ich nicht mehr. Ich lief mein Rennen. Nach ein paar Kilometern traf ich auf eine Läuferin, welche mit mir am Berglauf-Cup mitgemacht hatte. Wir wechselten ein paar Worte und auch mit anderen Teilnehmern war man im flachen Stück immer wieder im Gespräch. Nach Wilderswil und Zweilütschinen kam schon bald Lauterbrunnen mit der Halbmarathon-Marke. Die ersten 21km und 350hm absolvierte ich in 1h50min, ziemlich genau die Zeit, die ich erwartet hatte, ohne mich zu fest zu verausgaben. Bis 26km ging es noch relativ flach weiter, doch dann kam die Steigung nach Wengen. Hier lief es mir gut und ich konnte noch zulegen. In Wengen merkte ich dann, dass ich mit meinen Kräften haushälterisch umgehen musste. Hier sah ich auch Monika und andere Läufer wieder. Bis Wixi konnte ich noch den einen oder anderen Teilnehmer überholen, da mir gleichmässige, nicht zu steile Anstiege, liegen. Das Steilstück bis zur Moräne lief auch nicht schlecht, war aber rangmässig nicht mein bester Abschnitt. Auf den letzten zwei Kilometern, wo es zwischendurch runter und wieder hoch geht, musste ich schauen, dass ich keine Krämpfe bekam, jedoch konnte ich erste Anzeichen in Schach halten, so dass ich ohne Probleme nach 4h46min bei herrlichem Wetter und vor imposanter Kulisse zum vierten Mal an einem Jungfrau Marathon die Ziellinie überqueren durfte. Auch Monika und Annabelle waren unmittelbar nach mir im Ziel. Wir waren alle happy unter den anvisierten 5h geblieben zu sein. Vermutlich war das noch nicht meine letzte Teilnahme, aber ob ich nächstes Jahr schon wieder dabei sein werde, steht noch in den Sternen.

Samstag, 1. September 2012

Sports and Fun am Gardasee

Die etwas gemütlicheren Ferien im Jahr verbringen wir gerne am Gardasee. Am Samstag vor zwei Wochen war es endlich wieder soweit und wir fuhren bei heissen Temperaturen über den Flüela- und den Ofenpass ins Vinschgau. In Schlanders konnten wir uns eine erste Gelati-Pause nicht verkneifen. Danach ging es weiter Richtung Meran und schliesslich zum Gardasee. Beim Camping Al Porto in Torbole hatten wir bereits im Frühjahr einen Stellplatz für unser Zelt reserviert, jedoch war nur noch ein Platz frei, der relativ weit vom See entfernt war. So entschlossen wir uns, unser Zelt auf die Zeltwiese zu stellen, um näher beim Wasser zu sein, da wir ja windsurfen wollten und dann jeweils unser Material zum Ufer tragen mussten. Bei grosser Hitze stellten wir unser Zelt auf. Zum Znachtessen suchten wir, wie sollte es anders sein, eine Pizzeria auf. Die Pizzas in Italien schmecken lecker, sind gross und knusprig, in der Schweiz habe ich leider noch nie solche Pizzas serviert bekommen. Die ganze erste Woche erreichten die Temperaturen tagsüber bis 38 Grad Celsius, so dass uns für Ausdauersport nur der frühe Morgen blieb und wir praktisch jeden Morgen, atypischerweise für Ferien, freiwillig bereits um 7h aufgestanden sind, um entweder eine Joggingrunde zu drehen oder ein paar Kilometer zu biken. Das kalorienhaltige Essen musste ja schliesslich irgendwie wieder verbrannt werden, wollten wir doch nicht mit Hüftspeck aus den Ferien zurückkehren. Am Nachmittag waren wir jeweils für 1-2h während des Orawindes surfend auf dem Wasser zu finden. Es war extrem viel Betrieb am Strand, so dass wir mit unserem Surfmaterial kaum durch alle am Strand liegenden Leute durchkamen und auch das Starten im Wasser zwischen den Badenden war jeweils ein kleines Kunststück. Schade, dass es keinen offiziellen Einstieg für die Windsurfer gibt. Die Woche ging sehr schnell vorbei, schon mussten wir unser Zelt wieder abbauen, nicht ohne dass wir jeden Abend in einer anderen Pizzeria gegesssen hatten und wir auch fast bei allen Gelaterien ein- oder mehrmals zu Gast waren. Für die zweite Woche hatten wir im etwa 13km entfernten Limone ein Zimmer im Hotel Capo Reaomol gebucht, wo auch unsere Freunde, Möne und Bedi zwei Wochen Urlaub machten. Da das Hotel etwa 3km von der Stadt entfernt liegt, war hier deutlich weniger Betrieb und zum Surfen hatte man genug Platz. Auch hier war Ausschlafen nicht möglich, blies der morgendliche Ventowind bereits in den frühen Stunden. So frühstückten wir jeweils vor 8h und machten uns gegen 9h auf das Wasser, während Möne und Bedi bereits vor 8h auf dem Wasser zu finden waren, dafür erst kurz vor 10h, bevor das Frühstück abgeräumt wurde, zum Essen kamen. Die Surfverhältnisse war bis am Donnerstagmorgen gut, so dass wir am Nachmittag etwas enstpannen konnten. Einmal mussten wir natürlich mit dem Bike auf den legendären Tremalzo-Pass hochradeln. Damit es nicht zu anstrendgend wurde, schenkten wir uns die ersten 500 der sonst knapp 2000hm und fuhren mit dem Auto nach Vesio. Es war eine wunderschöne Nachmittagstour. An den anderen Nachmittagen gönnten wir uns im Städtchen, wo auch Hochbetrieb war, in unserer Lieblingsgelateria jeweils ein paar Kugeln Eis. Leider erreichte uns die schon seit Tagen angekündigte Schlechtwetterfront am Freitagmorgen. Der Wind blies zeitweise bis 8 Bft und die Luft- sowie Wassertemperaturen waren merklich kühler geworden. Bedi war immer noch auf dem Wasser zu finden, aber meine Verhältnisse waren es nicht. Philippe und ich entschieden uns für ein Berglauftraining, jedoch wurden wir verregnet und kamen pudelnass von der Laufrunde wieder ins Hotel zurück. Bei starkem Wind mussten wir auch unsere Segel abriggen, was nicht sonderlich Spass machte. Am Samstag auf der Heimreise wären wir noch gerne ans Stelviobike gegangen, da das Stilfserjoch an diesem Tag autofrei war. Doch leider machte auch hier das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung. Wir fuhren dann direkt nach Hause, jedoch nicht ohne uns vorher in Latsch nochmals eine Pizza und in Glurns ein Gelati gegönnt zu haben. Es waren einmal mehr tolle Ferien am Gardasee. Surfferien mit Möne und Bedi machen immer Spass und auch die anregenden Gespräche mit weiteren interessanten Stammgästen am Capo Reamol möchten wir nicht missen. Bis zum nächsten Jahr!