Sonntag, 2. November 2014

Run Porto - Porto Marathon

Länger wusste ich nicht, ob und wenn, welchen Herbstmarathon ich laufen könnte. Als dann entschieden wurde, dass die diesjährige Vereinsreise vom TV Unterstrass nach Porto gehen sollte, habe ich mich für den Marathon angemeldet. Philippe entschied sich für den gleichzeitig angebotenen 16km Lauf.
Am Freitagnachmittag flog unsere 12-köpfige Gruppe mit der TAP nach Porto. Mit dem Bus wurden wir in unser Hotel Crown Plaza gebracht, welches rund 3km von der Altstadt entfernt war. Am Abend genossen wir ein feines Nachtessen im Restaurant Chez Lapin am Fluss Douro.
Am Samstagmorgen begaben wir uns per Taxi in die Altstadt um da unsere Startunterlagen abzuholen. Es verlief alles ziemlich unkompliziert und die Marathonmesse war eher bescheiden. Bei herrlichem Wetter schauten wir uns anschliessend die auf einem Hügel liegende Altstadt an und machten später eine einstündige Bootstour, um unsere Beine für den Sonntag noch etwas zu schonen. Für den Abend hatte Susanne in einem nahegelegenen Restaurant einen Tisch reserviert, damit wir die obligate Pasta essen konnten. Zuvor hatten wir schon unseren Gutschein für die Pasta Party an der Marathonmesse eingelöst, so gab es an diesem Tag insgesamt vier Mahlzeiten. Carboloading ist ja wichtig vor einem Marathonrennen!
Obwohl das Crown Plaza ein besseres Hotel ist, wollte man uns am Sonntagmorgen partout kein Frühstück vor 7:00h servieren. Das heisst, Kaffee und Bananen hätte man früher haben können. So konnten wir erst zwei Stunden vor Start frühstücken, was nicht ganz optimal war. Ich hielt mich etwas zurück und plante vor dem Start noch einen Riegel zu essen. Die zwei Kilometer vom Hotel zum Startgelände wärmten wir uns trabend auf. Es war etwa 10 Grad warm, als wir das Hotel 3/4h vor Start verliessen.
Die Marathonis und die Kurzstreckenläufer starteten alle um 9:00h allerdings hätten die Kurzstreckenläufer sich im hintersten Block aufstellen müssen, was den schnelleren Läufern verständlicherweise keine Freude machte. Ich stellte mich mit Pascal zusammen in den Block mit den Läufern, welche zwischen 3h15m und 3h45m laufen wollten. Dafür mussten wir uns bei der Startnummernausgabe einen entsprechenden Sticker holen und auf die Startnummer kleben. Kurz vor Start, als es keine Kontrollen mehr gab, mischten sich dann auch die schnellen Läufer der Kurzstrecke in die vorderen zwei Startblocks. Punkt 9:00h ging es los. Einmal mehr musste ich feststellen, dass viele Läufer sich zu weit vorne einreihten, auf den ersten Kilometern war ich laufend am Überholen. Schon bald ging es an unserem Hotel vorbei, wo Nicole, Pascal's Freundin, unsere Zusatzshirts und die nicht mehr benötigten Armlinge in Empfang nahm, während sie uns anfeuerte. Nach dem ersten Anstieg, vernichteten wir auf dem Weg zum Fluss runter einige Höhenmeter, so dass es ein paar schnellere Kilometer gab. Danach verlief der Marathon eher flach mit einigen Bodenwellen, zwischendurch auch immer wieder mal über Kopfsteinpflaster. Auch musste man aufpassen dass man nicht stolperte, da es ab und zu mal ein Loch auf der Strasse hatte. Nach rund 15km bogen die Kurzstreckenläufer Richtung Ziel ab und die Marathonmeute, welche sich schon recht in die Länge gezogen hatte, rannte nun dem Fluss entlang zur Brücke, wo etwa die Hälfte der Strecke erreicht war.


Ups, dachte ich da, nochmals 21km, wie schaffe ich das wohl. Da wurde ich von einer 5-köpfigen Portugiesen-Gruppe aufgesogen und lief auf den nächsten paar Kilometer einfach ihr Tempo mit. War etwas überrascht, dass sich die Kilometerzeiten immer noch um die 4m40s bewegten. Irgendwann wurden die Portugiesen-Gruppe langsamer und ich verlor sie aus den Augen. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liefen wir ebenfalls ein Stück hin und wieder zurück. Wieder auf der anderen Flussseite zurück waren 32km zurückgelegt. Langsam kam die Sonne hervor und es wurde wärmer. Ab 35km wurde es hart. Ich nahm mich zusammen und konnte das Tempo einigermassen halten. Auf den letzten 3-4 Kilometern auf dem Weg vom Fluss zum Ziel war die Strecke dann wieder leicht ansteigend. Nach 3h22m war ich Ziel und positiv überrascht, hatte ich mir doch vorgenommen, wenn irgendwie möglich nochmals unter 3h30m zu finishen. Im Ziel gab es eine Medaille, eine Flasche Portwein und ein funktionelles Finishershirt von Asics und das alles zum Preis von 45 Euro. Rund 4000 Marathonläufer beendeten das Rennen, der Frauenanteil war mit gut 400 Finisherinnen relativ bescheiden, Dass die Weiblein untervertreten waren, war mir schon während dem Rennen aufgefallen. Beim 16km Lauf kamen rund 2500 Läufer ins Ziel. Als wir zurück spazierten zog leider ein Gewitter auf und wir kamen komplett durchnässt im Hotel an. Dann wollten wir möglichst rasch aus den nassen Klamotten raus und unter die Dusche, jedoch wurde just zu diesem Zeitpunkt unser Zimmer geputzt. Nach wenigen Minuten begab ich mich dann aber doch ins Bad und konnte heiss duschen. Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich Indoor mit Essen und New York Marathon am TV schauen, da es weiterhin regnete. Am Abend liessen wir uns nochmals in einem feinen Restaurant unten am Fluss verwöhnen, bevor es am Montagmorgen an Flughafen und wieder zurück in die Schweiz ging.
Fazit: Ich kann den Porto Marathon empfehlen, für das günstige Startgeld wird viel geboten und die Stadt ist ebenfalls sehenswert.
Track: http://connect.garmin.com/activity/625817605

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