Samstag, 6. August 2016

Munterwegs am Irontrail T41

Da ich für die Migros Ostschweiz Vorbereitungstrainings für den Irontrail in Wetzikon geleitet hatte, bin ich zu einem Gratis-Startplatz für den Irontrail gekommen. Ich habe mich für die Strecke T41 entschieden, welche gemäss Ausschreibung ungefähr einem Bergmarathon mit 42km und 2300hm entsprechen sollte.
Am Freitagabend bin ich nach dem Arbeiten zusammen mit Philippe nach Davos gereist. Um die Startnummer abzuholen reichte es nicht mehr, da dies nur bis 19:00h möglich war. So gönnten wir uns in der Lieblings-Pizzeria von Dario Cologna "Der Pate" eine feine Pizza, bevor wir im Sunstar Alpine Hotel eincheckten. Da der Start am Samstag vom T41 um 8:00h war, hätte ich gerne um 6:00h gefrühstückt, leider war das im Hotel nicht möglich. Ausnahmsweise war das Frühstück um 6:45h möglich, weil eine Gruppe sich angemeldet hatte.
Nach einer erholsamen Nacht klingelte der Wecker um 6:10h. Ich machte mich parat und war kurz vor 6:45h beim Frühstücksraum. Zusammen mit einem anderen Läufer und etwa 30 Pensionierten plünderte ich das Frühstücksbüffet, d.h. ich konnte in 15 Minuten gar nicht so viel essen. Ein Brötchen schnappte ich mir dann noch, welches ich für unterwegs in den Trailrucksack packte. Um 7:05h machte ich mich auf zum ca. 1km entfernten Startgelände, wo auch die Startnummernausgabe war. Da hatte ich noch genügend Zeit, um die letzten Vorbereitungen zu treffen.
Mit 140 weiteren Läufern wurde ich um 8:00h auf die Strecke geschickt. Nach etwa 500 flachen Metern ging es bereits in den Anstieg auf die Schatzalp. Einige Teilnehmer legten schon ein ordentliches Tempo hin, ich joggte gemütlich, mit vollem Magen ging es nicht schneller, zudem war der Tag noch lang. Von der Schatzalp ging es weiter zur Stafelalp. Bis zur ersten Verpflegung bei Km 12 konnte man viele Passagen noch joggend zurücklegen, danach wurde es zu steil und marschieren war angesagt. Wettermässig hatten wir Glück, teilweise zeigte sich sogar die Sonne, nachdem es den ganzen Vortag geregnet hatte. Im Abstieg nach Arosa merkte man dann aber schon, dass es an vielen Stellen feucht und rutschig war. Wie immer im technischen Downhill komme ich nicht so schnell vorwärts wie mir lieb wäre und ich werde tendenziell überholt. Auch wäre ich froh gewesen, Stöcke dabei zu haben. Da ich aber nicht damit trainiert hatte, hatte ich natürlich nicht daran gedacht, sie einzupacken. In Arosa drehten wir eine Runde durch Innerarosa. Es dauerte ewig, bis die Verpflegung kam. Gemäss Ausschreibung hätte sie bei Km 26 sein müssen, jedoch war es erst bei Km 28 soweit. Ich trank zwei Becher Cola und schnappte mir zwei Gels und zwei Riegel für unterwegs. Das Brötchen vom Frühstück hatte ich inzwischen während einem Aufstieg, wo ich am Marschieren war, verdrückt.
Wegen den vielen Regenfällen an den Vortagen war ein Teil der Originalstrecke gesperrt und wir mussten ein Stück von etwa 2km wieder gleich zurück, wie wir gekommen waren. Nach der Verpflegung war ich über eine Stunde alleine unterwegs, das Feld hatte sich total auseinandergezogen. Mehrere Male fragte ich entgegenkommende Wanderer, ob sie noch weitere Leute mit Startnummern gesehen hätten. Dem war so. Die Strecke war jedoch insgesamt sehr gut markiert, aber wenn man keine anderen Teilnehmer mehr sieht, fühlt man sich schnell etwas verunsichert. Nun ging es wieder den Berg hoch in Richtung Medergen Alp, meistens war es zum Joggen zu steil. Von der Medergen Alp bogen wir rechts ab und es ging noch weiter den Berg hoch, um anschliessend diese Höhenmeter wieder zu vernichten. Auch von einer Bachbettdurchquerung blieben wir nicht verschont. Einmal mehr wurden meine Füsse an diesem Tag nass. Im Tal unten angekommen, stand mir nun mit dem Strelapass der letzte Anstieg des Tages bevor. Bei Km 42 war ich immer noch im Anstieg, als von Philippe eine SMS kam: "Bin jetzt im Kaffee Klatsch". Hm, das würde wieder mal mehr als ein Marathon geben, ich wusste, dass es auf dem Strelapass noch 5km runter ging nach Davos. Ich habe dann kurz mit Philippe telefoniert und ihm gesagt, dass es noch ein Moment dauern würde, bis ich im Ziel ankäme. Auf dem Strelapass gab es noch die letzte Verpflegungsstelle und von da an ging es nur noch runter. Die ersten zwei Kilometer runter erforderten nochmals die volle Konzentration um nicht zu stürzen, die letzten 3km von der Schatzalp runter ins Ziel waren dann noch ein Ausrollen. Doch Vollgas konnte ich da mit den vom Bremsen schmerzenden Oberschenkeln auch nicht mehr geben. Nach 7h51m joggen und speedwandern bin ich schliesslich im Ziel angekommen. Die Strecke war rund 48km lang und beinhaltete 2500hm. Es war ein sehr schöner Event, auch wenn mich der Muskelkater in den Oberschenkeln noch mehrere Tage daran erinnern sollte.
Track: https://connect.garmin.com/modern/activity/1291080877